Wer wir sind. Woher wir kommen. Warum wir so heißen.
Auf ein Wort:
Freundschaft!
Amicitia ist das lateinische Wort für Freundschaft.
Der Begriff kommt aus dem Römischen Reich und wurde ursprünglich nicht im Sinne einer persönlichen Freundschaft gebraucht, sondern eher philosophisch, im Sinne einer sozialen oder politischen Gemeinschaft. Später galt der Begriff für beides. Und so ist es auch heute bei uns: Alle unsere Mitglieder sind Sportsfreunde, manche zudem auch privat befreundet. In jedem Fall sind wir eine fröhliche, vielfältige und offene Gemeinschaft.
Uns verbindet der Sport. Wir begegnen uns und anderen mit Fairness und Respekt.
Zunge verknotet? Ein einfaches und doch schwieriges Wort
Sowohl beim Schreiben als auch beim Sprechen haben viele Leute Probleme mit unserem Vereinsnamen. Sie sind damit in guter Gesellschaft.
Das ist auch verständlich, obwohl doch das Lateinische eigentlich so einfach sein sollte. Nun, so einfach dann doch wieder nicht. Strenggläubige Lateiner sprechen das „c“ wie ein „k“ aus. Somit hieße unser Verein:
a | mī | ki | tia. 1 Das ist wohl richtig, sagt aber nur, wer – in klassischem Latein – zu Caesar kai|sar und zu Cicero ki|ke|ro sagt. 2 Wer hingegen Asterix‘ kleine Gemeinheiten gegenüber zä|sar liebt und gerne zi|ze|ro zitiert, wird es wohl wie die Meisten von uns halten und nennt uns:
a | mī | zi | tsi̯a.
Und wer sich nicht entscheiden kann, darf auch einfach Freundschaft sagen.
1 Quelle: https://www.wortbedeutung.info/amicitia/#beispiele (angepasst)
2 Vergleiche: https://youtu.be/6uPDIZPM4Ds
Geschichte: Am Anfang
stand eine Pflichtübung
Der Verein wurde am 20. Januar 1975 in Esslingen gegründet. Die Vorgeschichte reicht jedoch fast zehn weitere Jahre zurück.
Das Gründungsmitglied Lothar Krainz wurde bereits zu Beginn seiner Ausbildung am 1. April 1966 beim Amtsgericht Esslingen dazu verdonnert, am Abend beim Betriebssport mitzumachen. Treffpunkt dieser Truppe war die Kaserne Hohenkreuz, wo die Mitglieder der Sportgruppe mit militärischem Geleit in die dortige Sporthalle eskortiert wurden.
Nachdem immer weniger Mitglieder des Amtsgerichts beim Sport teilnahmen, wurden neue, außenstehende Mitglieder gesucht. 1967 kamen u.a. Stefan Schlaegel, Karl Winkler und Helmut Schrade dazu. Nachdem eine weitere Benutzung der bisherigen Sporthalle nicht mehr möglich war, musste eine andere Halle zur Ausübung des Sports gefunden werden. Um in die Vergabe eines städtischen Hallenplatzes zu kommen, musste 1975 ein Verein gegründet werden: die Amicitia. Gründungsmitglieder waren Stefan Schlaegel (1. Vorsitzender), Karl Winkler (2. Vorsitzender) und Lothar Krainz (Kassierer).
Der lateinische Name Amicitia dürfte von der sprachlichen Nähe des Amtsgerichts zu Justitia (Gerechtigkeit) herrühren.
Neue Disziplin(en) und olympisches Flair
Was als lockerer Männerkick anfing, zog bald weitere Kreise – im wahrsten Wortsinn.
Kurz nach der Gründung kam eine Damengymnastikgruppe dazu. Allen Aktiven gemein war die Lust am Blick über den sportlichen Hallenrand hinaus: Ein großes Interesse an allen möglichen Sportarten, nicht zuletzt an sogenannten Randsportarten. Kontakte wurden geknüpft, was sich nicht zuletzt an den sportlichen Showeinlagen des jährlichen Turnieres zeigte (siehe unten).
Am 12. April 2000 war Start einer Radsportgruppe, die am 30.01.2001 ihr erstes Bahntraining in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle hatte. Leiter dieser Gruppe war Karl Link (Goldmedaillengewinner mit dem Bahnvierer bei Olympia 1964 in Tokio) und damaliger Leiter des Olympiastützpunktes Stuttgart. Mitglieder der Radsportgruppe waren 2003 im Organisationsteam der Bahn-WM und 2007 Volunteers der Straßen-Rad-WM in Stuttgart.
Nachdem die Radbahn in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle abgebaut wurde, musste eine andere Lösung zum Bahnfahren gefunden werden. Organisiert durch Stefan Schlaegel konnte die Radsportgruppe in Augsburg die dortige Radbahn nutzen. Noch über einen längeren Zeitraum wurden in Abständen immer wieder Fahrten zum Bahnradfahren nach Augsburg gemacht.
Benefiz-Fußball-Turnier um den Stefan-Schlaegel-Cup
Seit 1979 führt die Amicitia ein inklusives Fußballturnier durch – lange bevor der Begriff der Inklusion in Mode kam.
Das jährliche Fußballturnier der Amicitia steht ganz im Zeichen von Spaß und Inklusion, wo Spielerinnen und Spieler aller Fähigkeiten, mit mehr oder weniger Behinderungen gemeinsam auf dem Platz stehen. Gleichzeitig geht es darum ein Zeichen zu setzen, dass Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft gleichberechtigt dazugehören.
Unser Turnier bietet vielen Sportlerinnen und Sportlern erstmals die Möglichkeit, ganz konkret Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Handicap zu sammeln und dadurch Berührungsängste abzubauen. Es geht also nicht nur um politische Symbolik, sondern um Alltagspraxis. Die Gehörlosen-Sportgemeinschaft Stuttgart e.V. und die Lebenshilfe Esslingen e.V. sind dabei unsere langjährigen Partner.
Wichtig waren von Anfang an die guten Kontakte und Netzwerke unseres Ehrenvorsitzenden Stefan Schlaegel, nicht zuletzt auch zum DOSB-Stützpunkt Stuttgart. Nach ihm ist der Wanderpokal benannt. Zahlreiche Prominente – von der „Montagsmaler“-Moderatorin Sigi Harreis bis zu den VfB-Bundesliga- und DFB-Nationalspielern Bernd und Karlheinz Förster – kamen als Ehrengäste zum Turnier.
Unser Ziel ist es, durch das Turnier den Teamgeist zu stärken und allen Teilnehmenden ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Wer einmal dabei war, wird bestätigen: Die besondere Atmosphäre auf und neben dem Platz strahlt aus und wirkt noch lange nach.
„Sport verbindet“ und „Fair geht vor“ – diese Leitsätze unseres Vereins füllen wir mit Leben.
Die Amicitia heute
Wir sind wohl das, was man einen bunten Haufen nennt.
Kamen die Aktiven urpsrünglich aus dem Umfeld des Amtsgerichtes, wo sich Rechtsanwälte, Gerichtsvollzieher und Notare auf dem Platz gegenüberstanden, hat sich das längst geändert. Selbständige, Angestellte, Polizeibeamte, Auszubildende oder Straßenbahnfahrer – die beruflichen Hintergründe spielen keine Rolle. Genauso wenig wie Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Ausländer aus Syrien und der Ukraine sind ebenso Teil des Teams wie geflüchtete Rheinländer. Teenager kicken Seit an Seit mit rüstigen Senioren.
Nur der Frauenanteil könnte höher sein. Aufgrund der Hallennutzung mussten die Mitglieder der Damengymnastikgruppe den Verein wechseln. Damit sind die Sportarten außer Fußball eingeschlafen. Da wir trotz unserer kleinen Größe ein dynamischer Verein sind, kann sich das aber jederzeit wieder ändern – wir sind offen und neue Mitglieder können sich und ihre Ideen einbringen!
50 für 50 – in unserem Jubiläumsjahr wollen wir erstmals die Mitgliederzahl 50 knacken! Die ertsen fünf Neueintritte 2025 bekommen den Mitgliedsbeitrag für ein Jahr erlassen.
Neben dem wöchentlichen Sport und dem jährlichen Benefiz-Turnier, gibt es immer wieder gesellige Zusammenkünfte, bei denen auch einmal die Familien dabei sind, einfach geschwätzt, gegrillt und getrunken wird – ganz ohne Sport.
Unser Vorstand
Klein, aber schlagkräftig!
Unser ehrenamtliches Vorstandsteam besteht aus sechs Personen, die allesamt berufstätig sind. Was wir machen, tun wir, weil es uns Spaß macht.
Der Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden Michael Wechsler, seinem Stellvertreter Manuel Marquardt und dem Kassierer Jürgen Raichle. Nadine Hackel ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit inklusive Social Media – und für neue Ideen und gute Laune. Daniel Kratz ist Beisitzer und Ansprechpartner für die Montagsgruppe. Unser jüngstes Mitglied Chris Raichle ergänzt seit Kurzem das Team und ist nicht zuletzt bei der Organisation von Events mit am Start.
Hinzu kommen viele Mitglieder, die verlässlich im Orga-Team unseres Turnieres und darüber hinaus mitarbeiten.
So oft es geht mit dabei, sind auch unsere Ehrenvorsitzenden: Stefan Schlaegel und Anna Maria Burges. Beide bringen unglaublich viel Erfahrung mit, auch aus ihrem langen Wirken in Sportverbänden auf Kreis- und Landesebene.